Rasen düngen - so geht's
Ganz ohne Nährstoffe kommt auch ein Rasen nicht aus. Mit einer regelmäßigen, aber umweltschonenden Düngung schaffen Sie die Basis für ein gesundes, dichtes und sattes Grün.
Je nach Rasentyp müssen Sie die Fläche sogar mehrmals im Jahr mit Nährstoffen versorgen. Je mehr Sie im Lauf des Jahres mähen, desto mehr entziehen Sie – mit Entsorgung des Schnittguts – der Rasenfläche die darin enthaltenen Nährstoffe. Ein gut versorgter Rasen ist auch fit genug, sich gegen Moos, Pilze und Unkräuter zu wehren. Praktisch sind Kombi-Produkte, also Dünger, die gleichzeitig ein Mittel gegen Rasenunkräuter (Herbizid) oder einen Moosvernichter enthalten.
Nährstoffmangel
Nährstoffmangel liegt vor, wenn die Grünfärbung sowie der Zuwachs des Rasens nachlässt. Außerdem sehen Sie, dass sich zunehmend Unkräuter und Moos ausbreiten.
Gänseblümchen lieben beispielsweise nährstoffarme Böden, wachsen aber auch auf verdichteten und staunassen Flächen. Eine erste Auskunft, mit welchen Nährstoffen Ihr Gartenboden versorgt ist, geben Ihnen „Zeigerpflanzen“ – Wildpflanzen, die auf bestimmten Böden besonders gut wachsen. So zeigen beispielsweise Brennnessel und Löwenzahn, dass der Boden nährstoffreich und gut mit Stickstoff versorgt ist. Fehlt dem Boden Stickstoff breitet sich schnell Moos im Rasen aus.
Weißklee weist auf einen unterversorgten, aber kalkhaltigen Boden hin. Roter Sauerklee steht dagegen auf kalkarmen Flächen. Fingerhut fühlt sich auf einem magnesiumreichen Boden wohl.
Die genauen Nährstoffgehalte Ihres Bodens können Sie am besten mit einer Bodenprobe feststellen – möglichst alle drei Jahre über ein Fachlabor. Dieses gibt Ihnen anschließend auch eine individuelle und ausführliche Düngeempfehlung.
TIPP |
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Den pH-Wert des Bodens können Sie leicht selbst bestimmen – per Lackmus- oder pH-Wert-Teststreifen aus dem Gartenfachhandel oder Baumarkt. Dafür entnehmen Sie mit einer kleinen Schaufel Erdproben an verschiedenen Stellen der Rasenflächen und vermengen sie in einem Eimer miteinander. Füllen Sie die Probe anschließend mit destilliertem Wasser auf. Nun tauchen Sie den Teststreifen für den pH-Wert kurz in die Lösung ein – und warten, bis er seine Farbe ändert. Zumeist erhalten Sie mit den Teststreifen eine Skala oder Farbtabelle mitgeliefert. Dort können Sie den Farbwert vergleichen und feststellen, ob Ihr Boden sauer (unter pH 6,5) oder alkalisch (über pH 7,5) ist. Um eine optimale Nährstoffzufuhr zu gewährleisten, sollte der pH-Wert zwischen 6 und 7 liegen. |
Welche Nährstoffe braucht der Rasen?
Rasen benötigt insbesondere Stickstoff – er ist der Wachstumsmotor für die Gräser. Er fördert die Zellteilung und sorgt so für die Blatt- und Triebbildung, also Neubildung sowohl von Halmen als aus Wurzeln. Außerdem sorgt Stickstoff für eine schöne Grünfärbung. Der Rasen benötigt diesen Nährstoff vor allem in den Frühjahrs- und Sommermonaten.
Daneben ist für Gräser Phosphor von Bedeutung. In Düngern ist Phosphor üblicherweise als Phosphat (P2O5) enthalten. Insbesondere bei Rasenneuanlagen und nach dem Vertikutieren sorgen Sie durch eine Düngung für ein schnelles Schießen der Grasnarbe und ein gutes Wurzelwachstum.
Achtung: Wollen Sie eine Fläche, die Sie vorher beispielsweise als Gemüsebeet genutzt haben, in Rasen verwandeln, dann ist durch Ihre vorherige Düngung häufig viel Phosphor im Boden enthalten. Machen Sie daher erst einen Bodentest, um zu sehen, wie viel Dünger Sie überhaupt ausbringen müssen.
Kalium fungiert als Aktivator für viele Stoffwechselprozesse in den Pflanzen. Es stärkt die Zellwände und fördert die Widerstandsfähigkeit der Gräser gegenüber Krankheiten, Trockenheit und Kälte. In Düngern ist dieser Nährstoff als Kaliumoxyd (K2O2) enthalten.
Magnesium ist ein wichtiger Bestandteil des Blattgrüns (Chlorophylls). Calcium stabilisiert die Zellwände und unterstützt die Nährstoffaufnahme im Boden.
Welcher Dünger ist der richtige?
Düngemittel werden unterteilt in mineralische, organisch-mineralische und organische Düngemittel. Mineralische Dünger wirken meist schneller als organische und können daher gut zur Startdüngung oder bei Mangelerscheinungen eingesetzt werden.
Welchen Düngertyp Sie wählen, bleibt Ihnen überlassen. Denn für die Pflanzen ist es grundsätzlich egal, aus welchem Dünger sie ihre Nährstoffe ziehen – Hauptsache, es ist der richtige.
Jede Pflanze, auch Gräser, benötigen bestimmte Nährstoffe in einem ganz besonderen Verhältnis zueinander. Nutzen Sie also nie einen 08/15-Volldünger zur Düngung ihres Rasens. Spezielle Rasendünger enthalten die wichtigen Nährstoffe immer im richtigen Verhältnis zueinander.
Rasen-Langzeitdünger enthalten sowohl sofort als auch langsam wirkenden Stickstoff. Mit den Langzeitdünger versorgen Sie Ihr Grün etwa sechs bis 12 Wochen lang mit den benötigten Nährstoffen – je nach Nährstoffvorrat im Boden, enthaltener Stickstoffdünger-Form sowie nach Art und Intensität der Rasennutzung. Die meisten Rasendünger sind streufähige Granulate. Die Nährsalze sind ummantelt und geben erst beim Verwittern ihre Nährstoffe allmählich frei.
Daneben gibt es noch spezielle Rasendünger für Sondermaßnahmen, zum Beispiel:
- Rasenstartdünger für eine gute Wurzelbildung und schnelles Anwachsen
- Sofort- oder Kurzzeitdünger mit schneller Wirkung für einen kurzen Zeitraum
- kaliumbetonter Herbstrasendünger zur Stärkung der Widerstandskraft
- Rasendünger plus Moosvernichter
- Rasendünger plus Unkrautvernichter
Rasendünger richtig dosieren
Wie viel Dünger Ihr Rasen benötigt, richtet sich nach der noch vorhandenen Nährstoffmenge im Boden sowie danach, welche Art von Rasen Sie haben und wie Sie ihn nutzen. Bei Zierrasen steht zum Beispiel zweimal im Jahr eine Düngung an: in der Regel Mitte April und im Juli.
Bei der Düngung sind gleich mehrere Faktoren wichtig: Neben dem passenden Dünger müssen Sie auch auf die entsprechende Dosierung und eine gleichmäßige Verteilung achten. Und natürlich zur richtigen Jahreszeit düngen.
Nehmen Sie zu wenig Dünger, sehen Sie keinen sichtbaren Effekt – der Rasen bleibt, wie er ist. Geben Sie dem Rasen dagegen zu viel Nährstoffe, erzielen Sie lediglich ein „Stoßwachstum“, also einen heftigen Wachstumsschub, der anschließend „verpufft“. Bei einer extrem großen Übermenge können Sie die Gräser sogar verätzen.
Berücksichtigen Sie bei der Dosierung auch Ihre letzten Düngergaben. Um sicher zu gehen, wie viel Nährstoffe im Boden noch vorhanden ist, nehmen Sie in regelmäßigen Abständen immer mal wieder eine Bodenprobe und untersuchen diese insbesondere auf die Nährstoffe Phosphor, Kalium und Magnesium.
TIPP |
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Verwenden Sie immer die auf der Packung angegebene Menge. Auf jeder Verpackung gibt der Hersteller auch die genaue Zusammensetzung seines Produkts an. Eine kontinuierliche Nährstoffversorgung gelingt Ihnen am besten, bequemsten und sichersten mit einem Rasen-Langzeitdünger. Er wirkt, je nach Produkt, bis zu drei Monate lang. |
Rasendünger richtig ausbringen
Die beste Zeit, den Rasendünger auszustreuen, ist kurz vor einem Regenschauer. Denn dann kann das Wasser die Düngerkörner direkt in den Boden schwemmen. Und der Dünger kann schneller wirken.
Vor allem im Sommer, bei starker Sonneneinstrahlung, müssen Sie den Rasen nach der Düngergabe gut wässern. Ansonsten kann der Rasen leicht verbrennen. Bleibt der Dünger an den Grashalmen hängen, dann wässern Sie die Rasenfläche mit einem Regner oder spülen das Granulat mit einem Schlauch von den Blättern.
Achtung: Kurzzeitdünger wirken durch den sehr hohen Stickstoffgehalt sehr schnell und können leicht überdosiert werden. Dann kommt es zu Verätzungen an den Gräsern, und ein ungleichmäßiges Wachstum ist die Folge.
Nutzen Sie für die Ausbringung am besten einen Düngerstreuer – einen Hand-Schleuderstreuer oder einen Streuwagen. Sie können zwar auch von Hand streuen, aber oft gelingt das nicht so gleichmäßig. Und der Rasen reagiert mit unterschiedlich starkem Wachstum – und sieht schnell fleckig aus.
Mähen Sie den Rasen nach der Düngung nicht zu bald. Ansonsten nehmen Sie den Dünger mit dem Schnittgut wieder auf. Bei feuchter Witterung sollten Sie mit dem Mähen mindestens zwei Tage warten.
Tipp |
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Falls Sie den Dünger doch per Hand ausstreuen, dann düngen Sie den Rasen mit der Hälfte der empfohlenen Menge erst einmal in Längsrichtung – und dann mit der anderen Hälfte in Querrichtung. So erzielen Sie eine gleichmäßige Verteilung. |
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