Praktische Baumpflege-Tipps von Baumpfleger Martin Götz
Ob öffentlicher Park oder eigener Garten: Gesunde, schöne Bäume benötigen Pflege und Zuwendung. Baumpfleger Martin Götz hat fünf grundlegende Tipps zusammengestellt, damit Bäume im heimischen Garten gut gedeihen.
So gedeihen die Bäume im heimischen Garten
Tipp 1: Wenn ein Baum welkt und die Blätter hängen lässt, sind ein paar hundert Liter Wasser (je nach Größe) die beste Soforthilfe. Man sollte vorher allerdings prüfen, dass der Baum nicht unter Staunässe leidet.
Tipp 2: Ist ein Baum zu mächtig geworden und man möchte ihn etwas einkürzen, sollte man die Seiten reduzieren und nicht die Höhe, da er sonst zu sehr in die Breite wächst.
Tipp 3: Beim Baumschnitt ist immer der Sommerschnitt zu bevorzugen. Wenn man den Baum während der Vegetationsphase schneidet – also dann, wenn er viele Blätter trägt – kann er sofort auf die Schnitt-maßnahmen reagieren. Hat er keine Blätter, hat er auch keine Energie, um den Schnitt auszugleichen.
Tipp 4: Extrem heiße und trockene Sommer wie im Jahr 2018 sind purer Stress für Bäume. Sie sind dann merklich geschwächt und versuchen zu überleben. Daher ist es ratsam, im darauf folgenden Jahr möglichst auf einen starken, gestalterischen Rückschnitt zu verzichten, um die Bäume zu schonen. Ein Schnitt aus Sicherheitsgründen sollte hingegen auf jeden Fall durchgeführt werden.
Tipp 5: Bei der Baumpflege geht es nicht nur um das Wohl des Baumes, sondern auch um das des Anwenders. Sicherheit geht bei allen Pflegearbeiten vor, daher sind Handschuhe und geeignete Schutzkleidung bei Arbeiten mit der Motorsäge ein Muss. Für saubere Schnitte und gefahrloses Arbeiten sollte zudem jedes Werkzeug und Gerät stets wohl geschärft und gewartet sein. Zum Schutz Dritter im Bedarfsfall auf eine geeignete Absperrung des Arbeitsbereichs achten
Warum ist Baumpflege so wichtig?
Dazu haben wir den professionellen Arboristen Martin Götz befragt, der seit 2006 seinen eigenen Baumpflegebetrieb leitet:
"In den letzten Jahren sind viele Herausforderungen auf Bäume und Baumpfleger zugekommen. Einerseits gibt es durch den Klimawandel mehr Stürme und dadurch mehr herabfallende Äste und umgestürzte Bäume. Auf der anderen Seite schreitet die Urbanisierung voran und die Menschen wollen mehr Grün in der Stadt, gleichzeitig aber auch Sicherheit. Die Aufgabe des Baumpflegers ist es, eine Brücke zwischen Baum und Mensch zu bilden und zwischen den Bedürfnissen der Bäume und den Ansprüchen der Menschen an die Bäume zu vermitteln,“ erklärt Baumpfleger Martin Götz.
„Ein weiteres Anliegen der Arboristen ist es, alte und schöne Bäume für die Nachwelt zu erhalten, so dass auch die Generationen nach uns diese historischen Zeitzeugen erleben können.“
Wussten Sie schon: Der älteste Baum Deutschlands ist eine Sommerlinde und steht in Schenklengsfeld (Hessen). Sie ist über 1200 Jahre